Sabinchen war ein liebes Mädchen
(Kapo 3. Bund G-Dur)
(Vorspiel ¾ Takt) Umdichtung 60er Jahre:
unbekannt
gesprochen:
Hört die gar schaurige Moritat von Sabinchen,
wie es immer eine Lehrstelle gesucht
und hat lange keine finden können!
1.
Sabinchen war ein liebes Mädchen gar
hold und tugendhaft. Sie ging 10 Jahre brav zur Schule und
glaubt sie hat's geschafft. |
Bankkaufmann wollt sie werden, so
hat sie sich's gedacht. Drum hat sie 13 Bewerbungsschreiben gar schnell zur Post gebracht. |
Zwischenspiel
G-D-G
2.
4 Wochen hat sie warten müssen, das
war 'ne lange Zeit. Dann endlich kam die erste Antwort, Sabinchen
war erfreut. |
Doch hat sie lesen müssen: Es tut uns schrecklich leid. Dein Zeugnis hat uns zwar gut
gefallen, doch fehlt die
Männlichkeit! |
3.
Die anderen Briefe war'n auch nicht
besser, das hätt' sie nicht gedacht. Drum ging sie zur Berufsberatung, und
dort kriegt sie gesagt: |
Versuchs's doch als Frisöse, mein
Kindchen sei doch schlau, der Umgang mit der Trockenhaube, gefällt doch jeder Frau. |
4.
Nun steht sie jeden Tag 8 Stunden in
dem Frisiersalon. Dort pflegt sie feiner Herren Köpfe mit
Handtuch und Schampong. |
Doch eines schönes Tages, da wurd' es ihr zu bunt, sie hat dem Bankdirektor Geier geschnitten
ab den Schlund. |
5.
Das Blut tat hoch zum Himmel
spritzen, der Geier fiel
gleich um. Sabinchen mit der Schere der spitzen, die stand um ihn herum. |
In einem tiefen Keller, bei Wasser und bei Brot, da hat sie schließlich eingestanden, die
grausige Moritot. |
Wechsel
A-Dur:
G-D-G > A-E-A
6.
Daraus ihr Leut', da kann man lernen, was
alles kann gescheh'n. Wenn frauenfeindliche Bankdirektoren zum Haareschneiden geh'n. |
Drum merkt Euch all Ihr Geier, die Lehre der Geschicht: solange Ihr keine Mädchen
beschäftigt, traut keiner
Frisöse nicht. |