Die Räuberbraut
1 |
An einem Bach, in einem tiefen Tale, da saß ein Mädchen an einem Wasserfalle, sie war
so schön, so schön wie Milch und Blut, von
Herzen war sie einem Räuber gut. |
2 |
Du armes Mägdelein, mich dauert deine Seele, denn ich muss fort in meine Räuberhöhle, wo wir
dereinst so glücklich wollten sein, jedoch
es muss, es muss geschieden sein. |
3 |
Nimm diesen Ring, und sollte jemand fragen, so sag’, ein Räuber habe ihn getragen, der dich
geliebt bei Tag und bei der Nacht, und der
schon viele Menschen umgebracht. |
4 |
Geh du nur hin auf eine grüne Wiese, wo viele andre junge Männer sind. Vielleicht
kannst du mit einem glücklich sein, ich aber
muss in'n finstern Wald hinein. |
5 |
Und wenn ich endlich, endlich komm zum Sterben, so sollst du alles, ja alles von mir erben. Ich
setze in mein Testament dich ein, nur du
allein sollst meine Erbin sein. |