e-moll
1. |
Es wollt ein Maidlein
Wasser hol'n bei einem kühlen Brunnen. Was fand sie? An dem Wege stand ein Knäblein, das war junge. Es setzt sein Krüglein neben sich und
fraget, wer er wäre. Er sprach: »Wollt ihr mein Buhle
sein? Sie sprach: »Von Herzen gerne! Kommt here,
kommt here!« |
2. |
Die Mutter zu der Tochter sprach: »Wo
warst die Nacht so lange?« »Ei du liebes Mütterlein, ich stund
bei dreien Manne. Der eine pfiff mir also wohl, dass
ich mit ihm musst tanzen. Der andre wollt mein Buhle sein, der
dritte hat mich dann verführt beim Tanze, beim Tanze.« |
3. |
Dort in meines Vaters Haus steht ein
Baum im Garten. Es sei gleich Ritter oder Knecht, so
darf er mein nit warten: Hab mir ein fein's
Lieb auserkor'n gar heimlich und gar stille. Ich hab mein Kränzlein
hie verlor'n durch meines Buhlen Wille. Schweig stille! Schweig stille! |
4. |
»So schau, mein liebes Töchterlein, dass es dich nit
gereue!« »Ach nein, du liebes Mütterlein, er
gab mir seine Treue. Hätt er mir sein' Treu' nicht gegeben, es wär’ ihm nicht geraten! Er hat der gulden
Pfennig viel, die woll'n wir von ihm haben. Schweig stille, schweig stille.« |
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