Ich träum von dir, mein Schätzelein

Musik: mittelalterliche Überlieferung - Text: Bernhard Staercke

 

Mann:

Frau:

 

1.

Ich träum von dir, mein Schätzelein!

Ich möcht mit dir zusammen sein,

mit dir, mein Lieb’, mein Fein’, mein Klein’!

 

 

2.

Willst du mit mir zusammen sein,

so merk’ dir:

Ich bin nicht fein noch klein,

ich bin ein stolzes Mägdelein!

 

 

3.

Ich setz’ dich in eine Kutsche von Gold,

auf silbernen Rädern sie zu mir rollt:

Darin bist du so schön, so hold.

 

 

4.

Ich brauch’ kein Silber, brauch’ kein Gold!

Mein eigen Gesicht steht mir so hold,

so wie es Gott für mich gewollt.

 

 

5.

Bist du mein Weib, so möchte ich von dir

drei Söhne stolz, die folgen mir.

Sie werden stark als wie die Stier’.

 

 

6.

Bist du mein Mann, so will ich von dir

drei Töchter stolz, die gleichen mir.

Sie werden ihrer Mutter Zier.

 

7.

Bist du auch stolz, ich kann dich versteh’n,

Ich bitt’ dich, lass uns zusammen geh’n!

Wir woll’n der Welt wohl widersteh’n!

 

8. zusammen

Ich träum von dir, mein Schätzelein!

Ich möchte mit dir zusammen sein,

und du bist mein und ich bin dein!

 

 

 

 

Zweiter, unversöhnlicher Schluss:

 

7.

Bist du so stolz, so will ich dich nicht,

weil dir’s an Demut arg gebricht.

Auf solches Schätzel ich verzicht’!

 

 

8.

Kennst du die wahren Schätze nicht

und bist solch dummer, kleiner Wicht,

so bin auch ich dein Schätzel nicht!