Der Storch und die blinde Schleiche

 

C-Dur

 

1.  Ein Storch stolzierte einst am Teiche, ­
da fand er eine blinde Schleiche.
Er sprach: „Das ist ja wunderbar!“
Und fraß sie auf mit Haut und Haar.

2.  Die Schleiche lag in seinem Magen,
dass konnten beide nicht vertragen.
Da sprach die blinde Schleich: „Oh graus!“
Und ging zur Hintertür hinaus.

3.  Der Storch sah solches mit Verdruss,
dass so was ihm begegnen muss!
Drum fraß er ohne lange Wahl
den Schleichenwurm zum zweiten Mal.

4.  Drauf stemmt er lächelnd mit Verstand
die Hintertüre an die Wand
und sprach nach innen zu der Schleich:
„Na bitte, wenn du kannst, entweich!“

5.  Da tät mit List die schlaue Schleichen
zur Vordertür hinaus entweichen.
Doch fraß der Storch ohn’ lange Wahl
voll Wut sie nun zum dritten Mal.

6.  Und bracht in sinniger Erfindung
die beiden Türen in Verbindung.
Und sprach zum Schleichenwurm hinein:
„Nun richt dich für `ne Rundreis ein!“