Moritat zum Muttertag

Melodie: „Das Wandern ist des Müllers Lust“, Umdichtung: unbekannt

 

3. Bund D (F)

 

1

Einmal im Jahr, im Monat Mai

hat sonntags auch die Mutti frei,

ja, hat sie frei!

Damit‘s ein rechter Festtag sei,

ist 4711 dabei und Mon Chérie

als letzter Schrei,

als letzter Schrei.

 

4

Und heute bleibt die Küche kalt,

da macht man bei McDonald halt

zum Essen.

Den Abwasch spart man sich dabei,

drum haben auch die Kinder frei,

das macht sie froh so nebenbei,

ganz nebenbei.

 

2

Und alle Kinder sind sehr nett

und bringen den Kaffee ans Bett,

wohl an das Bett.

Doch Jacobs Krönung muß es sein,

der schmeckt so aromatisch fein,

den kaufen wir jetzt immer ein,

so soll es sein.

 

5

Und abends ist der Spuk vorbei,

da hat die Mutter nicht mehr frei,

ja nicht mehr frei.

Sie bringt die Kinder noch ins Bett –

ach ja, der Tag war doch ganz nett!

Ob sie's wohl lieber öfter hätt‘,

wohl öfter hätt‘?

 

3

Der Vater strengt sich mächtig an,

schleppt einen Blumenstrauß heran

für ganz viel Geld.

Damit ist seine Pflicht getan,

als liebevoller Ehemann,

dann sieht er sich die Sportschau an,

die Sportschau an.

 

6

Und abends hat sie nicht mehr frei,

die Kinder müssen trotz Geschrei

jetzt schlafen.

Und Mutter denkt, jetzt wird’s noch nett

und schlüpft zu Vater in das Bett,

doch der ist breit und schläft wie’n Brett

schläft wie ein Brett.